Wenn plötzlich der organische Traffic einbricht, liegt das nicht immer an einem Algorithmus-Update oder technischer Fehlkonfiguration. Oft steckt etwas anderes dahinter: eine Vielzahl an Zombie Pages – also Seiten, die keinen Mehrwert bieten, kaum besucht werden und bei Google keine Sichtbarkeit erzielen.
Diese Seiten wirken sich negativ auf die gesamte Domain aus. Warum das so ist, woran Sie Zombie Pages erkennen – und wie Sie am besten damit umgehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was sind Zombie Pages?

Der Begriff „Zombie Page“ beschreibt Seiten, die auf einer Website zwar vorhanden, aber aus SEO-Sicht wirkungslos sind. Das bedeutet:

  • Sie erhalten keinen oder kaum organischen Traffic
  • Sie haben keine relevanten Backlinks
  • Sie sind nicht im Fokus der internen Verlinkung
  • Sie liefern keinen klaren Mehrwert für den Nutzer

Diese Seiten „leben“ zwar auf Ihrer Website – tragen aber nichts zur Sichtbarkeit oder zur Nutzererfahrung bei. Im Gegenteil: Sie verschlechtern die Qualitätswahrnehmung der gesamten Domain.

Warum sind Zombie Pages ein Problem?

Zombie

Google bewertet nicht nur einzelne Seiten, sondern bezieht auch die Qualität der gesamten Website in seine Bewertung ein. Wenn ein großer Teil der Seiten inhaltlich schwach, veraltet oder irrelevant ist, entsteht ein negatives Signal – mit Folgen für Ihre Rankings.
Mögliche Auswirkungen:

  • Rankingverlust bei bisher starken Seiten
  • Sichtbarkeitseinbruch bei neuen Inhalten
  • Verzögerte Indexierung relevanter URLs
  • Verschwendung von Crawl-Budget

Gerade bei größeren Websites können sich über die Jahre hunderte solcher Seiten ansammeln, ohne dass es sofort auffällt. Blogs, Shops oder Infoportale sind besonders betroffen.

Typische Ursachen für Zombie Pages

Die Gründe für die Entstehung solcher Seiten sind vielfältig – oft entsteht das Problem schleichend. Häufige Beispiele:

  • Automatisch generierte Seiten (z. B. Tags, Autorenprofile, Archivseiten)
  • Veraltete Blogbeiträge ohne aktuelle Relevanz
  • Produktseiten ohne Bestand oder mit minimalem Inhalt
  • Unterseiten aus Kampagnen, die nie gelöscht wurden
  • Seiten mit Duplicate Content oder sehr wenig Text

Auch Seiten, die technisch noch erreichbar sind, aber nicht mehr gepflegt werden, fallen oft in diese Kategorie.

Wie erkennt man Zombie Pages?

Am besten kombinieren Sie verschiedene Tools und Metriken, um betroffene Seiten zu identifizieren. Diese Fragen helfen dabei:

  • Welche Seiten haben in den letzten 12 Monaten keinen Traffic über Google erhalten?
  • Welche URLs sind nicht indexiert, obwohl sie verlinkt sind?
  • Welche Seiten haben extrem kurze Verweildauern oder hohe Absprungraten?
  • Gibt es Inhalte, die aus Nutzersicht veraltet oder irrelevant sind?

Nützliche Tools zur Analyse:

  • Google Search Console: Leistungsbericht + Indexabdeckung
  • Google Analytics / Matomo: Seiten mit 0 Sitzungen
  • SISTRIX / XOVI: Sichtbarkeitsindex einzelner URLs
  • Screaming Frog: Kombination mit Logfile-Analyse
  • Ahrefs / SEMrush: Seiten ohne Backlinks und Rankings

Was tun mit schwachen Seiten?

Sobald Sie betroffene Seiten identifiziert haben, haben Sie drei sinnvolle Optionen – je nach Inhalt und Potenzial der Seite:

  1. Löschen (404 oder 410)

Wenn eine Seite inhaltlich wertlos ist, nicht verlinkt, nicht besucht und nicht relevant für das Thema, kann sie gelöscht werden. Google erkennt eine saubere Aufräumaktion als Signal für höhere Qualität.

Achtung: Prüfen Sie vorher, ob Backlinks existieren oder interne Verlinkungen angepasst werden müssen.

  1. Weiterleiten (301-Redirect)

Wenn eine Zombie Page thematisch zu einer anderen Seite passt, können Sie sie dauerhaft umleiten. Das bietet sich z. B. bei veralteten Produktvarianten oder ähnlichen Blogartikeln an.

  1. Überarbeiten und aufwerten

Einige Seiten lassen sich mit wenig Aufwand retten – z. B. durch:

  • Aktualisierte Inhalte
  • Erweiterung durch neue Absätze, Bilder, FAQ
  • bessere interne Verlinkung
  • Optimierung auf neue Keywords

Wichtig ist, dass die Seite nach der Überarbeitung ein klares Ziel erfüllt und einen Mehrwert für die Nutzer bietet.

Qualität vor Quantität

Viele denken, eine Website mit möglichst vielen Seiten sei automatisch im Vorteil. Doch Google bewertet heute die Gesamtqualität – nicht die Seitenanzahl. Es lohnt sich also, konsequent auszumisten und die eigene Domain als starke Marke mit relevanten Inhalten zu positionieren.

Weniger, dafür bessere Seiten führen oft zu:

  • besserer Sichtbarkeit
  • kürzeren Ladezeiten
  • effizienterer Indexierung
  • höherer Nutzerzufriedenheit

Sie möchten Ihre Website auf Zombie Pages prüfen lassen?

Ich unterstütze Sie gerne bei der strukturierten Analyse und Bewertung Ihrer Inhalte. Gemeinsam finden wir heraus, welche Seiten Potenzial haben – und wo Aufräumen sinnvoll ist. Auf Wunsch übernehme ich auch die technische Umsetzung.