Technisches SEO, strukturierte Daten und gute Inhalte sind wichtig – aber längst nicht alles. Wer langfristig bei Google erfolgreich sein will, sollte auch das Verhalten der Nutzer auf der eigenen Website im Blick haben. Denn immer häufiger entscheidet nicht nur, wie gut eine Seite technisch aufgestellt ist, sondern auch, wie zufriedenstellend sie für reale Menschen funktioniert.
Google achtet darauf, wie Besucher mit Ihrer Seite interagieren. Wird ein Link zwar geklickt, die Seite aber sofort wieder verlassen, sendet das ein negatives Signal. Genauso, wenn sich Nutzer nicht zurechtfinden, keine weitere Aktion ausführen oder erst gar nicht auf eine Suchergebnisseite reagieren. Diese sogenannten Nutzersignale beeinflussen die Bewertung Ihrer Website in der organischen Suche – indirekt, aber spürbar.
Was genau sind Nutzersignale – und woher kommen sie?
Nutzersignale beschreiben das messbare Verhalten von Website-Besuchern. Sie lassen Rückschlüsse auf die Qualität der Inhalte, die Nutzerführung und die technische Performance zu. Google sammelt diese Daten auf verschiedene Weise: über den eigenen Chrome-Browser, über die Interaktionen auf den Suchergebnisseiten selbst, und zum Teil auch über öffentlich verfügbare Nutzerdaten von Android-Geräten.
Wichtige Nutzersignale sind unter anderem die sogenannte Bounce Rate (also die Absprungrate), die Verweildauer auf einer Seite, die Rückkehr zur Google-Suche nach einem Klick (Return-to-SERP), aber auch die allgemeine Interaktionsfreude der Nutzer – also z. B., ob sie ein Kontaktformular nutzen, einen weiteren Artikel lesen oder ein Menüelement anklicken.
Wenn Nutzer also wiederholt eine Seite sofort wieder verlassen oder bei mehreren Suchergebnissen immer dasselbe Ergebnis bevorzugen, hat das Auswirkungen auf das Ranking. Google orientiert sich an diesen Rückmeldungen und zieht daraus Schlüsse darüber, welche Seite für eine Suchanfrage am relevantesten ist.
Was passiert, wenn die Nutzererfahrung nicht stimmt?
Eine Seite kann technisch perfekt sein, blitzschnell laden und alle Keywords enthalten – und trotzdem in den Rankings verlieren. Das passiert immer dann, wenn die Nutzererfahrung nicht mit dem Erwartungswert der Suchenden übereinstimmt.
Ein typisches Beispiel ist eine Seite mit einer unklaren Navigation. Wenn ein Nutzer nicht sofort versteht, worum es geht, oder nicht weiß, was er als Nächstes tun soll, springt er schnell wieder ab. Auch überladene Inhalte, fehlende Struktur oder zu viele Ablenkungen durch Pop-ups, Werbebanner oder Cookie-Overlays führen häufig zu Frust.
Diese Signale wertet Google als Hinweis auf geringe Relevanz – selbst wenn das fachliche Niveau des Inhalts hoch ist. Die Folge: Eine andere Seite, die zwar weniger umfangreich ist, aber klarer geführt, nutzerfreundlicher gestaltet und besser gegliedert ist, wird in den Suchergebnissen bevorzugt.
Besonders kritisch sind auch sehr kurze Verweildauern. Wenn ein Nutzer eine Seite aufruft und nach wenigen Sekunden wieder verschwindet, bewertet Google das als Zeichen dafür, dass die Seite die Suchintention nicht erfüllt hat – auch wenn es vielleicht nur ein Designproblem oder eine irritierende Wortwahl war.

Warum UX und SEO heute zusammengehören
Die klassische Trennung von Design, Technik und SEO ist überholt. Google betrachtet Websites immer stärker aus einer ganzheitlichen Perspektive. Wer Rankings aufbauen oder halten will, muss sich mit Fragen beschäftigen wie:
Wie schnell finden Nutzer, was sie suchen? Ist der Aufbau logisch? Wirkt die Seite vertrauenswürdig? Lädt sie schnell?
All das gehört zur User Experience (UX) – und damit zum erweiterten SEO-Blickwinkel. Spätestens seit der Einführung der Core Web Vitals ist klar, dass Nutzerfreundlichkeit nicht nur ein „Nice-to-have“ ist, sondern ein klar messbarer Rankingfaktor.
Wie lassen sich Nutzersignale gezielt verbessern?
Ein erster Schritt ist die ehrliche Analyse: Welche Seiten haben hohe Absprungraten? Wo brechen Nutzer ab? Wie lange bleiben sie durchschnittlich? Diese Informationen lassen sich über Tools wie Google Analytics oder Matomo erfassen – auch wenn Google selbst keine exakten Schwellenwerte vorgibt.
Auffällig wird die Bedeutung von Nutzersignalen immer dann, wenn eine neue Seite sehr schnell gute Rankings aufbaut – oder eine ältere Seite trotz gutem Linkprofil kontinuierlich an Sichtbarkeit verliert. In beiden Fällen lohnt sich ein Blick auf die Nutzererfahrung.
Zentrale Stellschrauben zur Verbesserung sind unter anderem die Ladezeit (besonders mobil), die Struktur des Inhalts, die Verständlichkeit der Navigation und die gezielte Platzierung von Call-to-Actions. Nutzer sollten auf jeder Seite intuitiv erkennen können, was sie dort tun können – und was der nächste Schritt ist.
Auch Inhalte selbst spielen eine Rolle: Werden sie in einem Block dargestellt oder mit Zwischenüberschriften und visuellen Elementen aufgelockert? Gibt es einen klaren roten Faden? Wird das zentrale Anliegen des Nutzers sofort beantwortet? Wer hier gut strukturiert, sorgt automatisch für bessere Nutzersignale.
Was Google mit den Core Web Vitals erreichen will
Mit den Core Web Vitals misst Google seit einiger Zeit drei konkrete Aspekte der Nutzererfahrung: die Ladegeschwindigkeit der Hauptinhalte, die Reaktionsfähigkeit der Seite bei Interaktionen und die visuelle Stabilität beim Laden. Auch wenn diese Metriken eher technisch klingen, zeigen sie doch eines ganz klar: Google bewertet, wie angenehm die Nutzung der Seite wirklich ist.
Werden Elemente beim Laden verschoben? Dauert es, bis Nutzer klicken können? Wird der wichtigste Inhalt schnell sichtbar? All das lässt sich messen – und beeinflusst, ob eine Seite bevorzugt angezeigt wird.
Diese Werte allein entscheiden nicht über Platz eins oder zwei – aber sie geben bei mehreren gleichwertigen Seiten oft den Ausschlag. Wer hier sauber arbeitet, verschafft sich einen wichtigen Vorteil.
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